Der Boßelsport
Beim Boßeln kommt es darauf an, die Boßelkugel über eine festgelegte
Strecke mit weniger Würfen zu treiben als die gegnerische Mannschaft. Die
Streckenlänge beträgt etwa 8 Kilometer, unterschiedlich nach Alter und
Geschlecht. Die Größe der Mannschaft hängt von der Klasse und des Verbands ab
und geht von 4 Werfern bis hin zu 20 Werfer.
Beim Boßeln werden in erster Linie öffentliche Straßen benutzt. Hierfür
werden Genehmigungen vom Landkreis gebraucht . Die Saison beim Boßeln ist
sicher vom Ursprung her, von September bis April, obwohl jetzt über das ganze
Jahr Veranstaltungen stattfinden.
Der Werfer bekommt von seinen Anweiser genaue Anweisungen wo er zu laufen hat,
wohin und wie er werfen soll. Der Anweiser steht bis zu 200 Meter entfernt und
hat auf den Weg dahin die Straßenverhältnisse zur Kenntnis genommen. Je nach
Straßenverhältnis läßt er den Werfer unten, in der Mitte oder oben laufen
und gib ihn die Anweisung "liek ut Hant" , "övert Dum" oder
"övert Finger" zu werfen. Nachdem der Anweiser den Werfer noch über
die Wurfstärke informiert hat und sich dahin stellt wo die Kugel rollen soll,
weiß der Werfer das die Bahn jetzt frei ist und nimmt einen kräftigen, etwa
10-20 Meter langen Anlauf. Mit einen langen geraden Arm, durchgedrückten
Rücken, aufrechten und kräftigen Abwurf kann der Werfer je nach
Straßenverhältnis bis etwa 300 Meter werfen.
Der Boßelsport hat seine meisten Anhänger und Betreiber an der deutschen
Nordseeküste vom holländischen Friesland über Ostfriesland bis rauf nach
Schleswig-Holstein. Der größte Boßelverband ist der FKV (Friesischer
Klootschießer Verband) mit den Landesverbänden Ostfriesland (etwa 30 000
Mitglieder) und den Landesverband Oldenburg(etwa 12000 Mitglieder).
Neben diesen Verbänden gib es noch den Verband Schleswig-Holsteiner Boßler,
den Nederlandse Klootschietersbond und den Bowl-Playing Verband in Irland.
Außerhalb von Verbänden wird noch in vielen Teilen Deutschlands und Europa
geboßelt.