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Boßelregeln
Man kann hier nur die einfachsten Boßelregeln für Laien aufführen. Die
gültigen Wettkampfbedingungen sind sehr umfassend und sicherlich in den
einzelnen Kreisverbänden doch noch mit kleinen Unterschieden versehen.
Die wichtigsten Regel für Laien sollten zuerst der Sicherheit dienen, die da
wären:
1. Boßeln nur auf wenig befahrenen Straßen, noch besser auf
Straßen die vom Landkreis für den jeweiligen Verein freigegeben wurden. Beim hiesigen Verein nach Verlauf der
Strecke, Unterstellmöglichkeiten und Punktspielbetrieb fragen, um diesen nicht
zu stören.
2. Nur im hellen Tageslicht und auf Eis- und Schneefreien
Straßen boßeln.
3. Rücksicht auf den öffentlichen Verkehr nehmen.
4. Trinkpausen und Plätze vorher festlegen, möglichst
abseits von der Straße.
Diese Regeln sollten die Laienboßler berücksichtigen die bei einer privaten
Boßelpartie mitmachen.
Diese im ganzen Land bekannten Boßelpartien bei Betriebsausflügen,
Geburtstagen, Urlaubsfahrten usw. mit ihren Begleiterscheinungen haben nichts mit dem Punktspielbetrieb in den Vereinen gemeinsam. Während Laien Würfe vergleichsweise von 50 Meter schaffen und für eine Strecke
von etwa 8 Kilometer 2 1/2 -3 Stunden brauchen, wirft ein guter Boßler bis
300 Meter und braucht eine Punktkampf-Partie im Schnitt für die gleiche Strecke
die hälfte der Zeit.
Hier jetzt grundlegende vereinfachten Regeln fürs Boßeln: Beim Boßel werfen 2
Mannschaften mit je 4-5 Werfern eine vorher festgelegte Strecke. Die Mannschaft
die diese Strecke mit den wenigsten Würfen schafft hat gewonnen. Um während
des Wettstreits den Überblick zu behalten, werden Schoets gezählt.
Ein Schoet fällt dann, wenn die gegnerische Kugel zum zweitenmal die eigene
Kugel nicht erreicht.
Beim Start darf die Mannschaft mit Heimrecht zuerst werfen. Danach muß immer
die Mannschaft zuerst werfen dessen Kugel hinten liegt. Nach den ersten Wurf der
beiden Mannschaften hat
die Mannschaft dessen Kugel vorne liegt, die Führung.
Solange die Boßelkugeln aneinander vorbeirollen ändert sich nichts.
Wenn die zurückliegende Mannschaft nicht an der Boßel der führenden
Mannschaft vorbeiwirft, hat die führenden Mannschaft ein Schoet. Dieser
Schoet bleibt solange bestehen bis zurückliegende Mannschaft wieder nicht an
die andere Boßel vorbeiwirft, dann hat die führende Mannschaft einen zweiten
Schoet usw. usw.
Wirft hingegen die führende Mannschaft nicht an die Boßel der anderen
Mannschaft vorbei, wird ein Schoet gebrochen. Hatte die führende Mannschaft nur
Führung, wechselt die Führung.
Die Strecke wird normalerweise hin und zurückgeworfen. Bei der Wende müssen
beide Boßel über den Wendepunkt geworfen werden. Anschließend werden die
Abwurfpunkte getauscht.
Der Abwurfpunkt ist sonst da wo die Boßel beim vorigen Wurf liegen geblieben
ist.
Erst wenn die führende Mannschaft durchs Ziel geworfen hat, ist der Wettkampf
vorbei. Die Differenz von der einen Boßel zur anderen Boßel wird dann von
beiden Mannschaften abgeschritten.
Der Spielergebnis lautet dann z.B.
2 Schoet und 43 Meter für die führende Mannschaft oder
Unentschieden (wenn eine Mannschaft nur die Führung hatte) und 20 Meter für
die führende Mannschaft.
Bei den Punktspielen hat ein Schoet jenach Geschlecht und Alter 75, 100 oder 150
Meter.
Beträgt die Differenz beim Ziel mehr als diese Meterangabe eines Schoet wird
ein weiterer Schoet hinzugezählt, z.B. 2 Schoet und 225 Meter sind dann bei den
Männermannschaften (Schoet = 150 Meter) 3 Schoet und 75 Meter.
Hat die zurückliegende Mannschaft erst durchs Ziel geworfen und die führende
Mannschaft erreicht mit ihren Wurf durchs Ziel nicht den Boßel der anderen
verliert sie ein Schoet und die Meter werden abgezogen, z.B. vorm Ziel stand es
2 Schoet und die Boßel bleibt 50 Meter hinter der Boßel der zurückliegenden
Mannschaft liegen, lautet das Ergebnins 1 Schoet und 100 Meter.
In den Ergebnistabellen werden die Meter wieder zu Schoet
zusammengezählt, z.B. 2 Schoet und 145 Meter und 5 Schoet und 120 Meter sind 8
Schoet 115 Meter.
Es darf nur auf dem Straßenkörper Anlauf genommen werden.
Es gib viele weitere Regeln zum Punktspielbetrieb, aber diese Erklärung
soll Laien nur eine kleine Anleitung geben. Alle Regeln wirklich zu erklären
wäre zuviel und diese Regeln sind nach den Wettkampfbedingungen des
Kreisverbandes Leer erklärt und können in anderen Kreisverbänden abweichen.